Prof. Dr. Martin Klose
Assoziierter Partner
Martin Klose lehrt als Professor für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Controlling an der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft in Ludwigshafen. Zugleich hat er dort die Leitung des Masterstudiengangs „Controlling“ inne. Zuvor führte ihn seine Karriere durch verschiedene Stationen im Finanzbereich von Unternehmen unterschiedlicher Größen und Branchen, zumeist mit einem Eigentümer aus dem Private-Equity- bzw. Private-Debt-Bereich.
Seine Praxis- und Projekterfahrung erstreckt sich über Controlling, Treasury, Risikomanagement, M&A einschließlich Post-Merger-Integration bis hin zu strukturierten und syndizierten Finanzierungen und der finanziellen Restrukturierung.
„Die beste Praxis ist noch immer eine gute Theorie.“
2019 | Professur für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Controlling – Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen |
2019 | Interim Management |
2017 | CFO – Mainsite GmbH & Co. KG |
2014 | Leiter Group Controlling – Bartec Top Holding GmbH |
2010 | Group Finance Manager und Senior Controller – Elster Holdings S.à.r.l. |
2005 | Beteiligungscontrolling – Ruhrgas Industries GmbH |
2002 | Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Promotionsstudium – Technische Universität Kaiserslautern |
1996 | Studium der Betriebswirtschaftslehre – Katholische Universität Eichstätt/Ingolstadt |
1991 | Berufsausbildung zum Bankkaufmann – Frankfurter Sparkasse |
Herausforderungen für den CFO in der Restrukturierung
Im Zuge einer finanziellen Restrukturierung unterliegt das Eigenkapital einer treuhänderischen Verwaltung, wobei auf diese Weise insbesondere die Interessen der Fremdkapitalgeber wahrgenommen werden, ohne dass diese direkt als Eigentümer in Erscheinung treten müssen. Eine solche Situation ist für den CFO äußerst komplex und in vielerlei Hinsicht herausfordernd. Aufgrund einer Geschäftstätigkeit unter den Bedingungen einer positiven Fortführungsprognose eines IDW-S6-Gutachtens liegt es insbesondere in der Verantwortung des CFO sicherzustellen, dass die Prämissen und Meilensteine des Gutachtens jederzeit eingehalten werden. Zugleich ist striktes Cash Management erforderlich, bei dem auf Tagesbasis die Cash Position im Hinblick auf die Vorgaben des Gutachtens zu überwachen ist. Dies bedeutet ebenfalls, das Bestellobligo jederzeit im Blick zu behalten.
Eine besondere Herausforderung liegt zudem darin, die aufgrund der komplexen und ungewöhnlichen Eigentums- und Finanzierungsstruktur äußerst ungewohnte Interessenlage der verschiedenen Beteiligten zu durchdringen. Die bekannten Mechanismen, mit denen Investoren aus dem Private-Equity-Sektor ihre Rendite erzielen, greifen in dieser Situation nicht. An ihre Stelle treten andere Instrumente, die es zu verstehen gilt und die sich dann auch in den Entscheidungen des operativen Tagesgeschäfts widerspiegeln müssen. Unabdingbar ist es für den CFO auch, ein tiefgreifendes Verständnis für mögliche insolvenzrechtliche Implikationen seiner Entscheidungen zu entwickeln und in dieser Hinsicht stets umsichtig zu sein.
Zugleich ist der Weg für zwei überlebensnotwendige langfristige Investitionen mit neuen Finanzierungspartnern zu bereiten. Vor dem Hintergrund der beschriebenen Rahmenbedingungen erfordern diese Gespräche entsprechendes Fingerspitzengefühl um auf diese Weise mögliche Investoren nicht von vornherein abzuschrecken, sondern vielmehr die nicht unmittelbar ersichtliche aber dennoch vorhandene Attraktivität einer Investition in das Unternehmen vermitteln zu können.